Mitten im Herzen Bremens direkt an der Weser: dort und in der Umgebung gibt es ab jetzt Freifunk-WLAN. In den letzten Sommerwochen haben wir es in vielen kleinen Aktionen aufgebaut und getestet.
Richtfunk statt Kabel
Das erste Problem: so wirklich schnelles Internet gibt es an diesem Ort - eigentlich - generell nicht. Die Begründung der Internetanbieter: zu alte Leitungen. Doch dank LWLcom konnte das überwunden werden. Abseits vom erdverbuddelten Kabelsystem haben sie uns mit einer Richtfunkverbindung mit dem Rest der Welt verbunden. Im ersten Schritt wird dort nun das Café Sand mit freiem Freifunk-WLAN versorgt.
Die Parzellisten
Aber nicht nur direkt vor Ort können die Besucher des Café Sands das Netz nutzen, sondern auch in angrenzenden Gebieten.
Wir haben Vorkehrungen getroffen, die auch Kleingärtner profitieren lassen:
Durch die Installation am Café Sand können sich die Parzellisten auf dem Stadtwerder (ähnlich wie bei Satellitenfernsehen) einen kostenlosen Freifunk-Zugang mit Internet einrichten.
Dazu müssen lediglich einmalig die passenden Geräte gekauft und eingerichtet werden.
Der Osterdeich
Aber auch auf der Nordseite der Weser haben wir jetzt einen Punkt, an dem sich andere Freifunk-Router verbinden können: das Fährhäuschen. Dieses wird über eine zweite Richtfunkstrecke vom Café Sand aus ans Freifunknetz angebunden. Das Fährhäuschen ist aus vielen Richtungen gut sichtbar und nicht durch Bäume verdeckt. Es können sich mit diesem Punkt beispielsweise Vereine des Weserufers verbinden. Wenn du also auch Mitmachen möchtest, schreib uns einfach an oder lies dir die oben verlinkten Seiten durch.
Somit erreichen wir unser Ziel stückweise mehr und mehr, ein weitmaschiges Netz quer durch Bremen aufzubauen.
Update: Uplink-Ausfall am Montag
Am Montag Mittag war die Richtfunkverbindung zum Café Sand hin
plötzlich weg. Zunächst stand der Router in Verdacht kaputt zu sein, der die
erste Verbindung aufbaut (EdgeRouter-Lite).
Nach Ollis Kurzbesuch war schnell klar, dass Bauarbeiten am Café Sand
den Stromanschluss der Richtfunkstrecke benötigten.
Wir bemerkten das aber nicht etwa anhand von “offline-Knoten” auf der Karte, sondern durch die aufmerksame Beobachtung eines Freifunkers. Er bemerkte, dass der Knoten “CafeSand-Uplink” nicht mehr mit einem VPN-Server verbunden war. Der Datenverkehr in dem Freifunk-Abschnitt wurde über andere Internetanschlüsse umgelenkt. Dies hat nicht zu einem Totalausfall geführt. Lediglich die Geschwindigkeit hat abgenommen.
Dies zeigt, zu welchen tollen Dingen das Freifunk-Netz in der Lage ist: Ein lokales Mesh-Netz mit mehreren Uplink-Anschlüssen bietet Ausfallsicherheit.